Pfifferlinge finden sich momentan an jeder Ecke. Beim Einkaufen oder im Wald, überall sind sie zu sehen. Die kleinen Pilze schmecken nicht nur hervorragend, sie sind auch vielseitig verwendbar. Kein Wunder, dass sie jeder haben will. Hier gibt es Rezepte, welche Pfifferlinge in den Fokus rücken.
Inhaltsverzeichnis
Ein Waldspaziergang im Spätsommer ist immer ein tolles Erlebnis. Vor allem, wenn man am Nachmittag losgeht und in die Abenddämmerung hinein läuft. Das goldene Licht, die sattgrünen Wiesen und der herrlich kühle Wald laden uns förmlich ein, die Natur zu erkunden. Während man so spaziert, merkt man außerdem, wie viel Leben in so einem Wald steckt. Überall raschelt es, an jedem zweiten Strauch hängen Beeren, es wachsen Kräuter in Hülle und Fülle und natürlich auch Pilze wie die Pfifferlinge.

Frisch vom Markt oder direkt aus dem Wald schmecken Pfifferlinge am besten
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Wenn man noch ein bisschen näher an die Bäume herangeht und auf den Boden schaut, sieht man oft ein kleines Ding, dass aus dem Erdboden hervorragt. Dieses kleine Ding ist nicht nur essbar, es schmeckt auch noch hervorragend und passt zu Fleisch wie zu Pasta. Ihr ahnt es wahrscheinlich schon, wer hier gemeint ist.
Es sind Pfifferlinge, die aromatischen Pilze, die momentan Saison haben und an allen Ecken und Enden zu finden sind. Mit ihnen lassen sich in der Küche sowohl geniale als auch einfache Gerichte zubereiten, die vielseitiger nicht sein könnten. Doch was hat es eigentlich mit den Pfifferlingen auf sich? Wo kommen sie her und was muss man beim Zubereiten beachten? Wir haben alle Infos zu den leckeren Pilzen für euch.
Pfifferlinge – in deutschen Wäldern zuhause
Der Pfifferling, oder wie er richtig heißt, der Echte Pfifferling, Rehling oder Eierschwamm, wächst in Deutschland in vielen Wäldern. Er fühlt sich in der Nähe von Laub- und Nadelbäumen wie Fichten, Eichen, Kiefern oder Tannen wohl, mit denen er eine Symbiose eingeht. So kann er im Schatten der großen Bäume perfekt gedeihen und später als aromatisches Schmankerl auf unsere Teller wandern. Der Bestand des Pfifferlings geht übrigens zurück, also sollte man sich beim selber Sammeln (genauere Infos dazu gibt es gleich) zurückhalten.
Pfifferlinge kaufen oder selber sammeln?
Diese Frage ist berechtigt, da der Pilz ja auch bei uns wächst und man so etwas Geld sparen könnte. Natürlich lässt sich der Pfifferling während seiner Saison von Juni bis Oktober fast überall kaufen. Im Supermarkt oder auf Wochenmärkten ist er zu dieser Zeit zu finden. Wenn ihr euch für den Kauf entscheidet, achtet auf dunkle und feuchte Stellen. So könnt ihr fade Pilze vermeiden. Pfifferlinge sind zwar recht teuer, aber so erhält man ohne viel Aufwand genug Pilze, um leckere Gerichte zu zaubern. Wer sich das Geld sparen will und lieber selbst auf die Jagd nach dem schmackhaften Pilz geht, muss einige Dinge beachten.
Eins Vorneweg: Ihr solltet euch gut mit Pilzen auskennen und immer ein Bestimmungsbuch für Pilze dabei haben, damit ihr den Echten Pfifferling einwandfrei identifizieren können. Diese Regel gilt quasi für alle Pilzsammler. Im Fall des Pfifferlings gibt es nämlich noch einen Doppelgänger, den Falschen Pfifferling, der seinem schmackhaften Bruder zum Verwechseln ähnlich sieht. Dieser falsche Fünfziger ist zwar nicht giftig, kann aber für Verdauungsprobleme sorgen und färbt sich beim Kochen schwarz. Den Unterschied erkennt ihr hier an den Lamellen. Falls ihr euch bei eurer Ladung gesammelter Pfifferlinge unsicher seid, lasst die Ausbeute auf jeden Fall von einem Experten begutachten. Dieser sagt euch dann, welche Pilze ihr bedenkenlos zubereiten könnt und von welchen ihr lieber die Finger lassen sollte.

Gründlich geputzt sehen die Pfifferlinge einfach herrlich aus
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Wie oben erwähnt, sollte man aber nicht alle Pfifferlinge einpacken, die man findet. Da ihre Bestände mittlerweile rückläufig sind, sollte man nur größere, ausgewachsene Pfifferlinge mitnehmen und kleine stehen lassen, damit sie sich weiter vermehren könne. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr nächstes Jahr die schmackhaften Pilze auch wieder sammeln könnt. Weniger ist also manchmal wirklich mehr.
Pfifferlinge richtig zubereiten
Pfifferlinge lassen sich, egal ob selbst gesammelt oder gekauft, auf die unterschiedlichsten Art und Weisen zubereiten. Ob Braten, Kochen oder Dünsten, die Pfifferlinge sind flexibel, was ihre Zubereitung angeht und machen viel mit. Sie sind außerdem sehr einfach und schnell zubereitet, ihr könnt mit den kleinen Leckerbissen also kaum etwas falsch machen. Eins solltet ihr aber beachten: die Pfifferlinge müssen immer gut durchgegart sein. Im rohen Zustand sind sie nämlich schwer verdaulich. Bratet sie also lieber etwas länger als zu kurz an, falls ihr euch unsicher seid.
Unser Tipp: wenn ihr sie bei manchen Gerichten, wie etwa den Linguine unten, in der Pfanne oder im Topf bratet, löscht sie am Schluss mit einem Schuss Weißwein ab. So stoppt ihr den Garvorgang direkt, wenn ihr sie lange genug in der Pfanne hattet und erhaltet die perfekt Konsistenz der Pilze. Als besonderen Bonus bekommt ihr zusätzlich noch eine schöne Wein-Note obendrauf.
Da ihr jetzt gut vorbereitet seid, um euch die perfekte Ladung Pfifferlinge zu besorgen und sie genau richtig zuzubereiten, haben wir für euch ein paar einfache Rezepte. Mit ihnen habt ihr ganz schnell ein paar leckere Pfifferling-Gerichte auf dem Tisch. Viel Spaß!

Lecker angebraten und ohne viel Drumherum lassen sich die Pfifferlinge ganz einfach genießen
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Deftige Kartoffelpfanne mit Pfifferlingen
Zutaten für 4 Personen
- 400 g festkochende Kartoffeln
- 300 g Pfifferlinge
- 50 g Butter
- 3 Stangen Frühlingszwiebeln
- 200 g Sour Cream

Den großen Hunger stillt die deftige Kartoffel-Pfifferling-Pfanne
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Zubereitung
Schritt 1
Wascht und putzt eure Kartoffeln. Gebt sie in einen Topf, füllt diesen mit ausreichend Wasser auf und salzt es. Kocht sie dann für gut 12 Minuten.
Unser Tipp: ihr könnt die Kochzeit verringern, in dem ihr die Kartoffeln in gleich große Stücke schneidet. So werden sie schneller und gleichzeitig fertig.
Schritt 2
Putzt eure Pfifferlinge. Das geht am besten mit einer Pilzbürste, da sich zwischen den Lamellen schon mal etwas Erde absetzen kann. Schneidet sie in grobe Stücke. Schmelzt dann die Butter in einer tiefen Pfanne. Bratet darin eure Pilze für eine Minute scharf an. Schwenkt sie dabei mehrmals. Wascht eure Frühlingszwiebeln, entfernt die Wurzeln und schneidet sie in Ringe.
Schritt 3
Wenn eure Kartoffeln gar sind, schüttet sie in ein Sieb ab. Fügt sie zu euren Pfifferlingen in der Pfanne hinzu und bratet alles zusammen gut 10 Minuten an. Hier macht es Sinn, die Kartoffeln so zu garen, dass sie während der Garzeit der Pilze fertig werden. Würzt eure Kartoffel-Pfifferling-Pfanne mit ausreichend Salz und Pfeffer. Füllt zum Ende noch die Sour Cream in eine Schale. Bestreut nun eure Pfanne mit den Frühlingszwiebeln und gebt eine handvoll auch über die Sour Cream. Jetzt ist die Pfifferlinge-Kartoffeln-Pfanne bereit zum Servieren.
Bruschetta mit Pfifferlingen
Jeder kennt den italienischen Klassiker: Bruschetta – knuspriges Brot mit Knoblauch gewürzt und mit Tomaten belegt. Aber es müssen nicht immer Tomaten sein. Wenn die kleinen Pfifferlinge Saison haben, empfehlen wir euch diese Variation. Bruschetta mit Pfifferlingen ist ebenso einfach zubereitet wie das Original.
Zum Rezept: Pfifferling-Bruschetta.

Als rustikale Mahlzeit für Zwischendurch machen die Bruschetta echt was her
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Risotto mit Pfifferlingen
So ein saftiges Risotto ist eine Delikatesse. Der Reis kann sich mit würziger Brühe vollsaugen und wird so unvergleichlich cremig. Die feinen Pfifferlinge sind eine perfekte Ergänzung des Italo-Klassikers.
Zum Rezept: Pfifferling-Risotto.

Risotto lässt sich auf viele Art und Weisen zubereiten. Pfifferlinge geben dem Gericht eine ganz besondere Note.
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Linguine e finferli
Pfifferlingen lassen sich hervorragend mit der italienischen Küche verbinden. Linguine e finferli – auf deutsch: Pasta mit Pfifferlingen – ist eine geniale Kombination. Und mit diesem Rezept einfach zubereitet.
Zum Rezept: Pasta mit Pfifferlingen.

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Gnocchi-Pfanne mit Pfifferlingen
Die Gnocchi-Pfanne mit Pfifferlingen ist ein toller Sattmacher, falls ihr mal einen richtigen Heißhunger habt. Außerdem lässt sich das Gericht in Rekordzeit zubereiten, was es perfekt für ein schnelles Mittagessen macht. Also die Töpfe auf den Herd und das Messer gewetzt, viel Spaß mit dem Rezept!
Zum Rezept: Pfifferling-Gnocchi.

Mit frischen Zutaten schmeckt die Pfanne perfekt.
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Cremige Pfifferlingsuppe
Cremig, würzig und mit köstlichen Pfifferlingen verfeinert. Diese Cremesuppe lässt jedes Herz höher schlagen. Zusammen mit frischen Kartoffeln und etwas Schlagsahne wird aus den Pfifferlingen ganz fix eine sämige Cremesuppe gezaubert, die gleichzeitig nicht zu schwer ist. Aber jetzt genug geschwärmt, hier kommt das Rezept für die herrliche Suppe!

So cremig muss eine würzige Pfifferling-Suppe sein
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Selbstgemachte Pilzbutter
Schon einmal was von Pfifferlingsbutter gehört? Klingt nicht nur lecker, sondern schmeckt auch so! Darüber hinaus macht die schmackhafte Leckerei auch auf dem Esstisch richtig was her. Probier es aus – Pilzbutter!

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