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Lebensmittel einlagern ©stock.adobe.com/Laurentiu Iordache

Lebensmittel lange einlagern: Das sind die besten Optionen

Ständig einkaufen macht nicht jedem Spaß. Auch aus verschiedenen anderen Gründen lohnt es sich, Lebensmittel lange zu lagern. Dabei gibt es jedoch nicht nur verschiedene Möglichkeiten, sondern Tricks für die Lagerung.

Vielleicht hast du einen Garten und jedes Jahr im Spätsommer deutlich mehr Gemüse als du frisch verspeisen kannst. Vielleicht kochst du ja zudem gerne Sachen, die sich später noch weiterverwenden lassen – beispielsweise eine gute Suppe, deren überzählige Brühe sich in zahllosen weiteren Rezepten verwerten lässt. Und dann gibt es natürlich Menschen, die wollen einfach eine etwas umfangreichere Bevorratung betreiben. Egal ob aus Kauf-Unlust oder einer gesunden Portion Vorsicht, damit jederzeit genug für einige Tage zuhause ist.

Es gibt also viele gute Gründe, Lebensmittel besser oder effizienter zu lagern, als das auf dem normalen Weg der Fall ist – besonders auf herkömmliches Einfrieren ohne weitere Maßnahmen bezogen. Wir zeigen dir jetzt die wichtigsten Methoden und was du dafür brauchst.


DIE ERDMIETE: PRÄHISTORISCH, ABER PRAKTISCH

Bei allem, was zur Gattung der Knollen- und Wurzelgemüse gehört, wächst das, was später auf den Teller kommen soll, bekanntlich unter der Erde heran. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Kartoffel nicht von der Mohrrübe. Durch diese Wachstumsbedingungen sind diese Pflanzen also bestens dafür geeignet, unterirdisch zu existieren. Ja, sie benötigen sogar diese kühle Dunkelheit. Und zumindest dann, wenn du wenigstens etwas Garten besitzt, kannst du dir das sogar für eine besonders frische und gleichzeitig althergebrachte Lagerungsform zunutze machen: die Erdmiete.

Erdmiete

Das Loch für die Erdmiete muss nicht groß sein. Wenige Spatenstiche reichen deshalb aus.

Entgegen dem Namen hat das nichts mit Zahlungen an den Wohnungsbesitzer zu tun. Die Erdmiete ist vielmehr ein unterirdischer Lagerungsort für Gemüse. Das bleibt darin so frisch und knackig, wie es bei kaum einer anderen Variante möglich ist. Du benötigst:

  • Ein paar Quadratmeter Gartenfläche, die möglichst höher als die Umgebung liegt (damit sie selbst bei Starkregen trocken bleibt),
  • etwas, um ein Loch vernünftig auszuheben. Ein Spaten oder eine Schaufel sollten es mindestens sein,
  • Material, das nicht komplett luftdicht ist, aber trotzdem das Gemüse gut vom Erdreich und vor allem den dortigen Bewohnern (Stichwort Wühlmäuse) abschirmt.

Tatsächlich greifen viele zu ausgedienten Waschmaschinentrommeln. Die bestehen aus rostträgem Stahl, haben viele sehr feine Löcher und genug Raum für Gemüse aller Art – frag einfach mal bei einem Elektro-Fachbetrieb an. Oft haben die sowas in ihrem Schrott und geben es kostenlos oder für wenige Euros ab. Alternativ funktionieren jedoch auch Holzkisten oder Konstruktionen aus feinmaschigem Draht. Solange etwas Luft zirkulieren kann und kein Getier eindringt, ist wirklich jede Methode geeignet.

Wenn du das Gemüse erst ernten musst, genügt es, wenn du alles grob abbürstest; die Schmutzschicht gibt zusätzlichen Schutz. Ansonsten wirf alles unzerteilt und mit Schale in die Erdmiete. Dann noch eine isolierende, luftdurchlässige Deckschicht und du kannst sogar im Spätwinter bis weit ins Frühjahr hinein noch wirklich erntefrisch schmeckendes Gemüse genießen.


VAKUUMIEREN: OHNE LUFT AUF JAHRE HALTBAR

Gehörst du zu denjenigen Menschen, die sich gerne trockene Lebensmittel in großen Mengen kaufen, beispielsweise Erbsen, Nudeln, Reis oder Bohnen? Dann hast du vielleicht schon festgestellt, dass diese, in ihren üblichen Verpackungen, ziemlich viel Stauraum belegen können. Zudem sind viele Verpackungen nicht wirklich luftdicht und manchmal ist es wegen ihrer Größe zwingend nötig, den Inhalt in kleinere Portionen zu verpacken.

Vakuumierte Kaffeebohnen

Speziell getrocknete Lebensmittel (hier Kaffeebohnen) sind mit der richtigen Vakuumiermethode jahrelang haltbar.

Um hier eine wirklich sehr lange und zudem maximal platzsparende Lagerung zu realisieren, benötigst du nur wenige Dinge:

  • Ein Vakuumiergerät,
  • dazu passende Beutel (es müssen speziell verschweißbare Beutel sein) in verschiedenen Größen,
  • lebensmittelechte Tütchen mit Silica-Kügelchen und
  • ebensolche Tütchen mit Sauerstoffabsorber.

Verpacke die Lebensmittel einfach portionsweise in die Beutel. Wähle die Menge so, um mit dem Inhalt eine Mahlzeit zubereiten zu können. Dann kommt je nach Volumen mindestens je ein Silica- und ein Sauerstoffabsorbertütchen dazu. Beide sind extrem wichtig, da das Vakuum nicht vollständig ist. Silica nimmt verbliebene Luftfeuchtigkeit und reduziert das sowieso geringe Schimmelrisiko weiter. Sauerstoffabsorber entzieht Luftsauerstoff und trägt dadurch ebenso zur Haltbarkeit bei. Ohne die Tütchen hält sich Vakuumiertes nur deutlich kürzer.

Bevor du jedoch dein Vakuumiergerät einschaltest, schüttle die Beutel, wenn sie bereits im Gerät festgeklemmt sind. Dadurch verteilt sich der Inhalt gleichmäßig. Du erhältst nach dem Absaugen der Luft relativ harte „Ziegel“, die sich nur bei gleichbleibender Verteilung ordentlich stapeln lassen.

Wichtig: Schreibe keinesfalls direkt auf die Vakuumbeutel. Das könnte die Tüte beschädigen und das Vakuum ruinieren. Nutze für diesen Fall die bessere und übersichtlichere Methode in Form von Klebeetiketten. Die helfen dir obendrein, bei den meisten anderen hier genannten Vorgehensweisen, deine Lebensmittel ordentlicher zu kennzeichnen, als es mit der Hand möglich wäre.


NETZBEUTEL IM KÜHLEN KELLER

Moderne Häuser mit ihren ausgebauten, abgedichteten und beheizten Kellern mögen viele Vorteile haben. Was die Lebensmittelaufbewahrung anbelangt, gilt das jedoch nicht. Da sind Menschen, die in alten Gebäuden mit ihren typischen dunklen, luftigen und kühlen Kellern leben, deutlich im Vorteil.

Kartoffeln im Netzbeutel

Hängende Netzbeutel sind ideal, da hier die Luft perfekt alles umströmen kann.

Du kannst dir jedoch sogar in einem modernen Haus selbst helfen, wenn du etwas Heimwerken nicht scheust. So geht’s:

  • Du benötigst einen Kellerraum mit Fenstern zum Öffnen. Zwei oder mehr sind für den Durchzug optimal.
  • Die Tür zum restlichen Keller sollte sorgsam gedämmt werden, damit du keine unnötigen Wärmeverluste hast. Dafür gibt es im Fachhandel fertige Dämm-Kits.
  • An der Decke sollte es im Abstand von einem halben bis einem Meter genügend tragfähige Metallhaken

In diesem Raum schaltest du die Heizung komplett ab. Dann werden die Fenster geöffnet und eventuell mit Mückengittern gegen Insekten und anderes Getier geschützt. An die Haken kannst du nun Beutel mit Kartoffeln, Zwiebeln und allen möglichen anderen Früchten und Gemüsen hängen. Falls du diese bereits im Netzbeutel kaufst, kannst du einfach diese nehmen. Alternativ kannst du dir verschiedene Einkaufsnetze besorgen – die sind enorm dehnfähig und können überraschend viel aufnehmen.

Die ständige Dunkelheit und die durchströmende kühle Luft sorgen für einen dauernden Abtransport von Feuchtigkeit. Unter anderem Schimmel hat deshalb keine Chance und die Sachen bleiben viel länger frisch und Lecker.

Tipp: Nur Äpfel solltest du nicht auf diese Weise lagern. Da sie beim Reifen ausgasen, solltest du sie auf Papier so auslegen, dass sie sich nicht berühren.


EINGEKOCHT FÜR DIE EWIGKEIT

Natürlich ist kein Artikel über Lebensmittellagerung komplett, ohne den wirklichen „König“ der langen Haltbarkeit zu erwähnen, das Einkochen in Gläsern – nicht zu verwechseln mit dem Einmachen von Lebensmitteln. Wenn du beim Einkochen sorgfältig vorgehst, kannst du tatsächlich alles vergessen, was du jemals über das Mindesthaltbarkeitsdatum gelernt hast. Ordentlich eingekochte Lebensmittel sind, wenn du typische Fehler und Mythen vermeidest, mehrere Jahrzehnte haltbar.

Eingekochtes

Was du selbst ordentlich eingekocht hast, ist nicht nur sprichwörtlich für Jahrzehnte haltbar.

Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass durch das Einkochen der bereits eingefüllten Leckereien ein Sterilisierungsprozess abläuft. Alles, was sich im Glas befindet und für ein Verderben sorgen könnte, wird durch den teils mehrstündigen Kochvorgang vollständig abgetötet. Zumal gibt es fast keine Grenzen, was du einkochen kannst.

So geht es:

  • Du benötigst unbedingt Gläser mit Schraubdeckel. Kaufe sowas am besten beim Großhändler, weil Gläser im Netz und normalen Geschäften teils unverschämt teuer sind.
  • Ein Einkochautomat macht vieles einfacher. Allerdings funktioniert ein großer Kessel auf dem Herd ebenfalls. Es genügt nicht, einfach nur kochend heiße Lebensmittel einzufüllen! Das ist nur normales Einmachen, kein Einkochen.
  • Wenn du Sachen heiß in die Gläser einfüllst, muss das Einkochwasser ebenfalls heiß sein. Füllst du hingegen kalt ein, ist das auch beim Wasser nötig.
  • Sterilisiere Gläser und Deckel unmittelbar vor dem Einkochvorgang, indem du sie mindestens eine Viertelstunde in kochendem Wasser behandelst.
  • Brate alles, was gären könnte, ordentlich durch. Das gilt insbesondere für Zwiebeln.
  • Achte peinlich genau auf Sauberkeit. Trage Einweghandschuhe und wische nach dem Einfüllen das Gewinde am Glas minutiös sauber. Füll die Gläser zudem nur bis maximal zwei Fingerbreit unter Maximum.
  • „Koche“ wirklich ein, indem du das Wasser zum Blubbern bringst. Rezepte, die nur 90°C verlangen, bringen keine maximal mögliche Sterilisation.

Und wenn du die Gläser je nach im Rezept verlangter Dauer aus dem Wasser holst, dann lasse sie mindestens 24 Stunden vollständig ruhen. Fahre dann mit dem Finger über die Deckeloberfläche. Wölbt sie sich nach innen, hat das Glas ein gutes Vakuum gezogen. Seinen Inhalt kannst du noch in vielen Jahren bedenkenlos genießen.

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