Stevia ist ein pflanzlicher Süßstoff, der eine gesunde Alternative zum herkömmlichen Kristallzucker herstellt. Koch-Mit zeigt, was hinter dem Zuckerersatz steckt und welche Vorteile er mit sich bringt.
Viele Menschen nutzen Süßstoffe als Alternative zum Zucker, um ihren Zuckerkonsum zu reduzieren. Dabei wird auch gerne auf den Süßstoff aus der Steviapflanze zurückgegriffen. Der Zuckerersatz ist nämlich nicht nur viel süßer als Zucker, sondern auch noch kalorienarm und er verursacht keinen Karies. Ist Stevia also das Wundermittel schlechthin? Wir verraten alles Wissenswerte rund um den beliebten Zuckerersatz.
Herkunft und Verwendung von Stevia
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Stevia ist ein Stoffgemisch, das als Süßstoff verwendet wird und aus der Pflanze „Stevia rebaudiana“ gewonnen wird. Ursprünglich stammt die Steviapflanze aus Südamerika. Dort kommt sie unter anderem in den Regenwäldern Brasiliens und Paraguays vor. Die Staude kommt in vielen verschiedenen Arten vor, von denen nur wenige die natürliche Süße aufweisen.
Aus diesen zur Weiterverarbeitung geeigneten Pflanzen, werden über Trocknungs- und Extraktionsprozesse konzentrierte Pulver sowie flüssige Konzentrate gewonnen, die uns dann als Zuckerersatz dienen. Seit 2011 sind die aus der Steviapflanze gewonnenen Süßstoffe namens Stevioglykosiden in Europa zugelassen. Auch die Lebensmittelindustrie nutzt den Süßstoff, der auf der Zutatenliste unter der Kennnummer E960 zu identifizieren ist.
Die süßen Blätter der Pflanze und die daraus hergestellten Süßungsmittel haben Null Kalorien. Außerdem verschonen sie, im Gegensatz zu Zucker, unsere Zähne. Darüber hinaus erlangte die Stevia-Süße ihre Popularität durch wissenschaftliche Erkenntnisse, die der Pflanze weitere Vorteile zuschreiben.
Die Vorteile von Stevia
Steviahaltige Lebensmittel werden in Südamerika bereits seit einigen hundert Jahren konsumiert und sogar für medizinische Zwecke eingesetzt. Also bereits lange bevor die positiven gesundheitlichen Einflüsse bewiesen wurden. Einer der bedeutendsten Vorteile ist, dass sich mit Hilfe von Stevia Fettleibigkeit und Diabetes in den Griff bekommen lassen. Denn Stevia ersetzt hochglykämischen Zucker und stabilisiert somit den Blutzuckerspiegel. Des Weiteren enthält die Steviapflanze Mikronährstoffe, die die natürliche Gewichtskontrolle positiv beeinflussen. Zudem soll sie, laut einer Studie, förderlich für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems sowie das Immunsystem sein. Allerdings sind die Eigenschaften der Pflanze nur als Unterstützung eines ohnehin gesunden Lebensstils anzusehen.
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Die Nachteile von Stevia
Nimmt man die rosa-rote Brille ab, wird recht schnell klar, dass Stevia nicht der Zucker der Engel ist. Denn beispielsweise empfinden viele Menschen den Geschmack des Zuckerersatzes als gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommt, dass die „Stevia rebaudiana“ zwar eine Pflanze ist, allerdings wird der Süßstoff mittels vieler chemischer Verfahren gewonnen. Zudem enthalten viele industriell hergestellte Lebensmittel zusätzlich Zucker oder andere Süßungsmittel. Deshalb solltet ihr stets einen Blick auf die Inhaltsangaben und die Nährwerttabellen werfen.
Nebenwirkungen des Zuckerersatzes
Seid beruhigt, die Verwendung von Stevia ist mindestens genauso verträglich wie andere Süßstoffe, die für Lebensmittel zugelassen sind. Das gilt ebenso für Diabetiker. Zudem waren bislang keine allergischen Reaktionen mit der Zuckeralternative in Verbindung zu bringen. Dennoch gilt der Verzehr in Maßen. Wie bei allen Nahrungsmitteln kann übermäßiger Konsum unter Umständen zu Nebenwirkungen führen.
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Wie viel Stevia statt Zucker?
Die Zuckeralternative gibt es in diversen Formen. Daher ist die richtige Dosierung des Süßstoffes nicht immer ganz einfach. Stevia als Granulat wird in etwa 1:1 wie Zucker verwendet und eignet sich somit beispielsweise hervorragend zum Backen. Auch die pulvrige Alternative lässt sich, genauso gut wie Zucker, sieben oder mit anderen Zutaten vermischen. Daneben gibt es den Zuckerersatz in flüssiger Form, die meist sehr hoch konzentriert ist. Hier entsprechen wenige Tropfen (in etwa 2-3) bereits einem Würfelzucker. Zum Süßen von Heißgetränken, wie Kaffee, sind Stevia-Tabs besonders praktisch. Die kleinen Tabletten lassen sich einfach dosieren und entsprechen pro Stück in etwa zwei Stück Würfelzucker. Um das gewünschte Süßungslevel zu erreichen, wird allerdings etwas experimentieren vonnöten sein.
Mein Fazit:
Letzten Endes ist es schwer, eine klare Empfehlung für oder gegen den Zuckerersatz auszusprechen. Wer sonst auch zu Nahrungsmitteln mit Süßstoffen greift, kann guten Gewissens genauso zu Stevia greifen. Deutlich besser als andere Süßstoffe ist Stevia allerdings nicht. Immerhin haben Süßstoffe keine Kalorien und verursachen keinen Karies. Insgesamt ist allerdings wenig über die neuartigen Süßungsformen in der modernen Lebensmittelindustrie bekannt. Generell ist es gesünder, abwechslungsreich und verschiedene Zuckerarten zu essen.