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Thomas Pietsch vom deutschen Grillmeister-Team

So wirst du zum Grillprofi – Tipps vom deutschen Grillmeister-Team

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Thomas Pietsch ist seit 2012 Mitglied des aktuellen deutschen Grillmeister-Teams "GutGlut". Bereits viermal hat das Team den Titel für sich beanspruchen können. Im Interview gibt er Tipps, mit denen beim Grillen garantiert nichts schief geht und erklärt, auf welche Grilltrends wir uns 2017 freuen können.

Bevor überhaupt der Grill angemacht wird: Welche Grillanzünder sollte ich benutzen, von welchen lasse ich besser die Finger?

Von der Benutzung eines flüssigen Grillanzünders würde ich generell abraten. Denn die Befeuerung gerät damit oft außer Kontrolle und das Feuer wird schnell größer als gewünscht. Nicht nur der Sicherheitsaspekt spricht dagegen, auch die Belastung für die Gesundheit spielt eine Rolle. Um den Effekt von Grillanzündern deutlich zu machen: Bei einem Wettbewerb schmecken Juroren in der Regel heraus, ob der Grill mit Spiritus oder ähnlichen flüssigen Grillanzündern angezündet wurde. Denn es legt sich ein leichter Film auf das Grillgut, der schlecht schmeckt und zusätzlich noch ungesund ist. Als Alternative empfehle ich entweder einen elektrischen Grillanzünder oder Bio-Holzwolle, die in Wachs getränkt wurde. Damit bleibt das Grillgut frei von geschmackverändernden und ungesunden Stoffen.

Gärten oder Parks sind beliebte Grillorte – was aber, wenn ich auf dem Balkon grillen will? Muss ich dabei etwas beachten?

Wer auf dem Balkon grillt, muss die Brandschutzrichtlinien beachten und dafür sorgen, dass die Nachbarn nicht durch den Rauch belästigt werden. Holzkohle oder Briketts sind für das Grillen auf dem Balkon aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht geeignet. Für den Balkon ist am besten ein kleiner, bzw. der Größe des Balkons angepasster, Gasgrill geeignet. Auch ein leistungsstarker Elektrogrill kann für den Balkon verwendet werden. Um gute Leistungen zu erzielen, muss man bei Elektrogrills allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Mit normalen Elektrogrills erreicht man nur selten die richtigen Temperaturen, die man zum Grillen braucht.

Und was ist mit der beliebten Methode, Fleisch mit Bier abzulöschen?

Das sollte man auf keinen Fall machen. Denn zum einen wird dadurch die Oberfläche vom Fleisch abgelöst, außerdem wird die Asche aufgewirbelt, die dann am Fleisch klebt. Besser ist es, das Grillgut nach dem Grillen etwas mit Bier einzupinseln. Alternativ kann man auch Bratwürste oder Fleisch mit einem Zahnstocher einstechen und eine halbe Stunde vor dem Grillen in Bier, Prosecco oder Weißwein einlegen. Damit kann man dem Grillgut ein ganz neues Aroma geben.

Auf welche Grilltrends können wir uns im Jahr 2017 freuen?

Seit einigen Jahren sind ja bereits Holzkohlegrills beliebt, die einen Deckel besitzen und damit sowohl direktes als auch indirektes Grillen ermöglichen. Ich hoffe dieser Trend setzt sich auch weiter fort. Relativ neu sind die sogenannten Pelletgrills. Der Brennstoff bei diesem Grill ist ein gepresstes Holzpellet, das mit Hilfe einer elektrisch angetriebenen Förderschnecke in die Brennkammer befördert wird. Der Vorteil an diesem Grill ist, dass es viele verschiedene Temperaturbereiche erzeugen kann und sich damit perfekt für unterschiedliches Grillgut wie Steak, Wurst oder auch Pizza eignet. Auch zum Räuchern und Smoken ist der Grill perfekt geeignet, denn mit diesem Modell kann über lange Zeit gegrillt werden, wenn man für den entsprechenden Pelletnachschub sorgt. Bis zu 10 Stunden kann man, je nach Gerät, mit einem Pelletgrill grillen. Der zweite Trend, der momentan noch ansteht, sind Keramikgrills mit Deckel. Das Gehäuse besteht aus einer etwa drei Zentimeter dicken Keramikschicht, die den Vorteil hat, dass sie sehr gut die Wärme speichern kann und daher mit einer geringen Brennstoffmenge auskommt.

Stichwort Smoken: Kann das jeder einfach selbst auf dem Grill machen?

Prinzipiell ja, wenn man einen entsprechenden Grill besitzt. Selbst in einem einfachen Kugelgrill ist das möglich. Man mischt dann Holzchips oder sogenannte Chunks, das sind größere Würfel, mit unter die Kohle. Das Ganze brennt dann langsam durch und erzeugt währenddessen Rauch. Auch mit einem Gasgrill kann man smoken. Dafür müssen in die Räucherboxen über dem Brenner Holzspäne oder Holzchips gegeben werden. Durch die Temperatur des Brenners entweicht das Holzaroma aus der Smokerbox. Das Ganze funktioniert natürlich nur bei einem Grill mit Deckel. Oder man hat natürlich einen richtigen Smoker zu Hause, der mit Holz oder Pellets befeuert wird.

Grillen mit Smoker

Rippchen aus dem Smoker sind ein typisch amrikanischer Grillgenuss.

Haben Sie schonmal Pizza gegrillt?

Selbstverständlich. Beim Pizza Grillen ist wichtig, dass man über ein geschlossenes Grillsystem oder ein Grillsystem mit indirekten Grillmöglichkeiten verfügt, also einem Backofen nahekommt. Außerdem sollte man die Pizza auf einem Pizzastein backen, damit der Boden schön knusprig wird und nichts in die Glut tropft. Allerdings sollte man nur Pizza grillen, wenn man mit dem Grill auch wirklich hohe Temperaturen erzeugen kann. Der normale Flachgrill ohne Deckel ist zum Pizza grillen daher weniger geeignet.

Was ist Ihr persönlicher Fleisch- und Veggie-Favorit für den Grill?

Bei Fleisch bin ich absoluter Fan von Flanksteak. Das ist ein Seitenlappen vom Rind. Und im vegetarischen Bereich mag ich es unkompliziert – Gemüse jeder Art, zum Beispiel Tomate, Aubergine oder Zucchini schmeckt mir gegrillt sehr gut.

Können Sie uns ihr Geheimnis verraten, weshalb ihr Team so oft deutscher Grillmeister geworden ist?

Unser Gehemnis ist unsere Leidenschaft fürs Grillen. Außerdem sind wir ein eingespieltes Team, wir kennen uns alle schon viele Jahre und haben sehr viel Spaß zusammen. Das ist das Wichtigste.

 

Mehr über das “GutGlut”-Grillteam und interessante Infos rund ums Grillen findest du hier: www.gutglut.de

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