Zugegeben, hinter vielen Trends verbergen sich neben tatsächlichen Fakten oft Märchengeschichten über wundersame Wirkungen. Über das leuchtend grüne In-Getränk Matcha wird erzählt, es sei ein gesundheitsfördernder, schlankmachender Energiekick, der sogar schweren Krankheiten vorbeugen soll. Leere Versprechungen oder Wahrheit?
Ganz schön edler Grüntee
Matcha, japanisch für „gemahlener Tee“, gehört zu den Schattentees. Vor der Ernte werden die Teeplantagen mit Netzen abgedeckt, wodurch die Blätter wiederum mehr Chlorophyll produzieren. Daher kommt also die typische, grasgrüne Farbe und der herbe, leicht süßliche Geschmack. Vor dem Mahlen der Blätter wird das Blattfleisch von den Blattrippen und dem Strunk getrennt, sodass nur der wertvollste Teil zu hauchfeinem Pulver verarbeitet wird. Diese Auslese hat ihren Preis. 100 Gramm Matcha kosten schon mal locker 30 Euro. Kein Wunder also, dass der Tee früher lediglich der japanischen Elite vorbehalten war.
Matcha richtig zubereiten
Auch in der Zubereitung unterscheidet sich Matcha von anderen Teesorten. Um einen guten Matcha Tee zuzubereiten, übergießt du zwei Gramm des Pulvers mit heißem Wasser. Und dann ist dein Handgelenk gefragt: Mit dem Chasen, einem Bambusbesen, schlägst du den Tee schaumig – je mehr Schaum, desto gelungener der Tee. Aber du kannst noch viel mehr mit Matcha anstellen – Latte, Eistee, Soda oder Smoothies zaubern, zum Beispiel.

In einen guten Grünen Smoothie gehört auch ein wenig Matcha.
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Die Wahrheit über Matcha Tee
Was ist denn nun aber dran, an den ganzen Wunderversprechen des Tees? Fakt ist, dass es bisher keine Studie speziell für Matcha Tee gibt, jedoch können die gesundheitsfördernden Wirkungen, die Grüntees in Studien nachgewiesen wurden, auf den Grüntee Matcha übertragen werden. Der Coup: Da Matcha ein Extrakt aus dem ganzen, frischen Teeblatt ist, ist der Anteil der guten Inhaltsstoffe weitaus höher und konzentrierter als bei anderen Grünteesorten. Der gesundheitliche Nutzen dieser Konzentration ist jedoch bisher nicht nachgewiesen.
Gesunder Wachmacher Matcha
Belegt ist jedoch, dass Grüntees eine anregende Wirkung haben. Somit enthält auch Matcha Koffein, der die Konzentration fördert und den Kreislauf anregt. „Wie Kaffee, also“, mögen nun viele denken. Der Unterschied ist jedoch, dass das Koffein im Matcha in gebundener Form vorliegt und die anregende Wirkung sich dadurch zwar langsamer entfaltet, aber länger hält als nach dem Kaffeeschlürfen. Und – ganz wichtig – das Koffein wirkt ausgleichend und macht dich damit weniger hibbelig als der Espresso zum Nachmittagstief.
Mit anderen, wundersamen Behauptungen rund um den leuchtend grünen Tee sollte man noch vorsichtig sein. Zwar enthalten Grüntees das gefeierte Antioxidant Epigallocatechingallat, kurz EGCG, für das es Hinweise gibt, Krebs und Alzheimer vorzubeugen und bei Übergewicht zu helfen, allerdings wurden diese Wirkungen bisher nur im Reagenzglas beobachtet.
Fazit: Matcha schmeckt, sieht cool aus, macht wach, steigert die Leistung und schadet dem Körper in üblichen Mengen ganz sicher nicht. Probiere ihn also unbedingt mal aus, den leuchtend grünen Powertee.