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Mission Possible: Heiße Grill-Hacks iStock.com/cookedphotos

Mission Possible: Heiße Grill-Hacks

Es muss nicht immer der direkte Weg sein. Ob Räuchern, Karamellkruste zaubern oder eine natürliche Antihaft-Beschichtung herstellen - geht alles ganz easy mit ein paar einfachen Hilfsmitteln und Handgriffen. Hier gibt es unsere Top 9 Grill-Hacks.

1. Smoke Bomb: Räuchern auf dem Gasgrill

Keine Frage, Gasgrills sind megapraktisch und liefern in Windeseile auch für größere Partys haufenweise lecker geröstete Steaks, Würstchen oder Schaschliks. Dummerweise ist das Grillen auf Gas aber auch ziemlich clean. Lagerfeuerromantik? Fehlanzeige! Null Rauch um Nichts. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn das beliebte Rauch-Aroma lässt sich auch auf dem Gasgrill erzeugen – mit Hilfe von Räucherboxen. Große Gasgrillstationen haben hierfür eine herausziehbare Räucherschublade, oft sogar mit einem eigenen, getrennt regelbaren Brenner. Darin werden Späne von Aromahölzern wie Hickory, Buche, Kirsche oder Mesquite erhitzt, bis ihr Rauch unter dem geschlossenen Deckel das Grillgut beschwadet. Diese sogenannten Chunks kann man aber auch in einer kleinen Räucherbox aus Metall auf den Rost des Gasgrills stellen und damit den Grillwaren ein zünftiges Cowboy-Räucheraroma mitgeben. Und selbst wenn dieser Tipp jetzt zu spät kommt, weil die Gäste fast schon vor der Türe stehen, hilft dir die mit wenigen Handgriffen selbstgebaute Smoke Bomb weiter: Einfach eine Handvoll Holzspäne (Achtung: harzige Sorten wie Kiefer oder Fichte entwickeln Giftstoffe!) in drei Lagen Alufolie einpacken, mit einer spitzen Schere ein Dutzend Mal ringsherum einstechen – und fertig ist die Räucherbombe für den Gasgrill.

Mit einer Räucherbox lassen sich Rauch-Aromen auch mit dem Gasgrill erzeugen.

2. Torpedo Booster: Steak mit Anzündkamin aufkrossen

Holzkohlegrills sind an sich schon ziemlich heiße Öfen. Mit den richtigen Briketts befeuert und ordentlich Zugluft von unten, bringt die Glut heftige Starkhitze an den Rost – 450 bis 500°C sind drin. Doch manchmal reicht noch nicht einmal das. Wer jemals die herrliche Karamellkruste probiert hat, die ein Extremhitze-Grill wie der Beefer auf die Oberfläche des Steaks zaubert, ist vom Kross-Virus infiziert. Glücklicherweise musst du dafür nicht unbedingt diesen teuren kleinen Spezial-Oberhitzegrill kaufen, bei dem Gas durch eine perforierte Keramikplatte bläst und diese auf 800 °C erhitzt.

Zur Not tut es auch ein simpler Anzündkamin. Mit dem richtigen Brennstoff befeuert – am besten ist hier echte Restaurant-Grillkohle – liefert der Zylinder nach 10-15 Minuten eine Brutalhitze von bis zu 900 °C. Den Anzündkamin auf dem Grill oder feuerfester Unterlege anheizen, einen kleinen Grillrost oben auflegen und das Steak pro Seite 30-40 Sekunden aufkrossen. Ein echter Hit nicht nur für die Freunde der amerikanischen Garstufe black & blue (außen schwarz, innen roh). Auch zartrosa medium ist kein Problem. Einfach das Steak vor dem Höllenfeuer bei mittlerer Hitze im normalen Grill unter dem Deckel auf 52°C Kerntemperatur bringen und hinterher weitere drei Minuten im Warmen ruhen lassen. Noch besser funktioniert das mit einem Greefer – hier steht der heiße Kamin auf einem Gestell über dem Steak und erzeugt Beefer-ähnliche Oberhitze.

Mit einem Anzündkamin erreichst du eine brutale Hitze und sorgst so für eine herrliche Karamellkruste bei deinem Fleisch.

3. Schwenkerhooke: Grillgut mit nur einer Hand wenden, ohne die Finger zu verbrennen

Irgendwo zwischen dem Saarland und dem Hunsrück steht die Wiege des dreibeinigen Schwenkergrills. Das System mit einem an drei Stangen aufgehängten Rost, der in einstellbarer Höhe über einer Feuerstelle auf dem Boden schwingt, ist so einfach wie genial. Überall auf der Welt wird damit gegrillt, vom kleinen Gartenfest bis hinauf zu meterbreiten Rosten auf Volksfesten. Einziges Problem: Oft ist das Feuer so heiß, dass man sich mit normalem Grillbesteck beim Wenden des Grillgutes die Finger verbrennt.

Kein Wunder, dass auch die Lösung dieses Problems aus dem Saarland kommt: Der Schwenkerhooke ist ein halber Meter langer Haken mit Holzgriff, dessen Spitze so genial geschwungen ist, dass du damit einhändig alles vom Steak bis zum Würstchen bequem und gefahrlos am Schwenkergrill wenden kannst. Im Griff des Schwenkerhooke ist sogar noch ein Flaschenöffner eingebaut – schließlich bleibt mit dem Schwenkerhaken immer eine Hand frei für ein kühles Bierchen.

Simpel und sicher: Wenden am Schwenkergrill mit dem Schwenkerhooke.

4. Gelsenkirchen-Test: Gluttemperatur mit der bloßen Hand messen

Mit hungrigem Magen sollte man besser nicht auf Holzkohle grillen. Denn eine gute halbe Stunde dauert es immer, bis die Glut heiß genug ist. Doch woran erkennt man, ob die richtige Grillhitze erreicht ist? In den USA setzen die meisten BBQ-Profis auf die einfachste Methode der Welt, den Mississippi-Test. Wichtig ist dabei nicht die Stadt, sondern die Zahl der Silben. Deshalb nennen wir den Trick in Deutschland einfach mal: die Gelsenkirchen-Methode.

Und die geht so: Die bloße Hand ca. 15 Zentimeter über den Rost halten und sofort damit beginnen, ganz ruhig „Gelsenkirchen“ zu sagen. Die Zahl der „Gelsenkirchens“, die du aussprechen kannst, bevor die Hand schmerzt, entspricht der jeweiligen Grilltemperatur auf der Höhe des Rostes. Bei Maximalhitze von über 300 °C wirst du die Hand nach höchstens drei Sekunden wegziehen, was für etwa zwei „Gelsenkirchens“ reicht. Ansonsten gilt diese Faustregel:

  • Ca. 200-300 °C entspricht 4-5 Gelsenkirchens
  • Ca. 150-200 °C entspricht 6-7 Gelsenkirchens
  • Ca. 120-150 °C entspricht 8-10 Gelsenkirchens
  • Ca. 100-120 °C entspricht 11-14 Gelsenkirchens

5. Du Doppelspießer! Schaschliks mit zwei Spießen sind wahre Wende-Künstler

Schaschliks und gemischte Spieße gehören zum Leckersten, was man auf dem Grill rösten kann. Das Fleisch ist schnell durch, ringsherum schön kross, und die Beilagen von Gemüse bis Zwiebeln werden gleich mitgegrillt. Doch die Spieße sind oft dann kleine Zicken, wenn man sie ein Stück weiterdrehen will. Dann hängt immer irgendwas am Rost fest und dreht sich nicht mit.

Wer jetzt meint, das sei doch ein ziemlich spießiges Thema, der hat noch nie mit echten Doppelspießern gegrillt: zwei lange, exakt parallel verlaufende Metallnadeln, an einem Ende scharf angespitzt zum Aufspießen des Grillgutes; am anderen Ende entweder mit einer Rundung verbunden, oder mit einem komfortablen Griff. Der aber sollte besser nicht aus Holz sein, denn der Spieß muss ja möglichst nah an die Heizquelle und Holz fängt dort schnell das Kokeln an. Doppelspieß ist doppelter Grillspaß – damit kommt beim Drehen garantiert keiner mehr ins Rotieren.

Lassen sich easy wenden: Doppelspieße wie der Twinco von Gefu.

6. Chips on fire: Knabberkram als Grillanzünder

So ein Mist! Alles, was man für ein zünftiges spontanes Grillfest braucht, in den Stadtpark geschleppt – Holzkohle, Grill, Bier, Schweinenacken, Würstchen, Brot, Kartoffelsalat, Senf & Ketchup und ein paar Tüten Chips. Alles? Fast. Dummerweise hat keiner an die Grillanzünder gedacht.

Kein Weltuntergang, denn jetzt schlagen die Pfadfinderherzen so richtig hoch: Schließlich bestehen die Kartoffelchips oder Tacos in den Tüten – sofern die weiblichen Gäste nicht ausschließlich auf „Ultra Light“-Versionen bestanden haben – aus bis zu 40 Prozent Fett. Und das brennt, vor allem zusammen mit der Stärke von Kartoffeln oder Mais, tatsächlich wie Zunder. Eine normale 150-g-Packung reicht für trockene Holzkohle. Die Partytüte von 300 Gramm kokelt wie ein echter Grillanzünder sogar Briketts an. Dumm nur, dass man hinterher nichts mehr zum Knabbern hat…


Hast du auch heiße Grill-Hacks parat? Lass uns gerne einen Kommentar da!


7. Antihaft-Knolle: Heißen Rost mit Zwiebel einreiben

Die Paarung Zwiebel und Rost ist für weit mehr als nur Röstzwiebeln oder Zwiebelrostbraten gut. Die olle Knolle kann sogar vor und nach dem Grillen das BBQ-Leben deutlich einfacher machen. Und zwar direkt am Rost. Zum Beispiel als Antihaft-Beschichtung. Wenn der Grill gut angeheizt ist, auf keinen Fall den Rost mit Öl einsprühen (verbrennt sofort). Besser mit einer vertikal angeschnittenen und auf die lange Grillgabel gesteckten Zwiebel mit ordentlich Druck einreiben. Dadurch tritt aus der Knolle Oleanolsäure aus, die an den Stäben haften bleibt und das Ankleben von Grillgut erschwert.

Und hinterher hilft die zweite Zwiebelhälfte beim Reinigen. In diesem Fall durch die reaktive Substanz Dipropylsulfid, die einen Teil des anhaftenden Schmutzes löst. Danach den Rost nur noch mit etwas zusammengeknüllter Alufolie abreiben.

Damit nichts kleben bleibt: Einmal ordentlich mit der Zwiebel über den Rost.

8. Ich will Pizza!! Schamottstein im Haubengrill: der perfekte 400-Grad-Pizzaofen

Dass dieser leckere Fladen mit Käse und Tomaten in der Pizzeria so gut wie immer viel besser schmeckt als Zuhause, liegt nicht daran, dass wir schlechte Hobbyköche sind. Es fehlt daheim meist schlicht und ergreifend an der nötigen trockenen und zugleich extrem hohen Backhitze. Die meisten Haushaltsöfen gehen bis 250 °C. Wer Glück hat, kommt auf 300 °C – und ist damit noch immer 150 Grad von der Betriebstemperatur professioneller Pizzaöfen entfernt – vor allem die gemauerten, in denen echtes Holzfeuer brennt.

Wie bitte? Sind das nicht auch in etwa die Verhältnisse in einem voll aufgeheiztem Holzkohlegrill mit gut schließendem Deckel aus festem Metall? Jetzt fehlt zum Grillparty-Pizzaspaß eigentlich nur eine vernünftige Unterlage für den Teigfladen. Der müsste nämlich, wenn er direkt auf den Rost gelegt wird, bereits vorgebacken sein. Sonst verkokelt er bei der typischen Garzeit von 4-5 Minuten. Viel besser: einen Pizzastein aus Schamott schon beim Aufheizen auf den Rost legen. Das kann auch eine Platte aus dem Kaminbaugeschäft sein. Schöner sind natürlich spezielle Pizzasteine aus dem Grillzubehörhandel. Damit kann jeder Grillfreund zum Pizzaiolo werden.

9. Gas im Eimer: Füllstand der Kartusche mit heißem Wasser prüfen

Klar, man sollte immer eine volle Ersatzflasche für den Gasgrill zur Hand haben. Aber schön wäre es schon, eine Ahnung vom Gas-Stand zu haben. Und noch schöner wär’s, wenn man den Füllstand einer Propangasflasche ganz easy mit einem am Ventil angebrachten Manometer messen könnte – wie beim Tauchen. Kann man aber nicht, weil anders als bei Sauerstoff-Flaschen nicht die Menge des flüssigen Gases in der Grill-Kartusche den Druck bestimmt, sondern einzig die Temperatur.

Aber es gibt zwei Tricks. Das Restgewicht der Füllung kann man zum Beispiel mit einer Kofferwaage messen: Einfach das Eigengewicht der Flasche (als TARA am Griff eingraviert) vom gewogenen Gesamtgewicht abziehen. Eine sogenannte 11-Kilo-Flasche zum Beispiel ist im vollen Zustand etwa 22 kg schwer. Wiegt die Kartusche aktuell zum Beispiel 17 Kilo, sind noch 6 kg Gas drin, also etwas über die Hälfte.

Keine Koffer- oder Personenwaage in der Nähe? Kein Problem, es reicht auch ein kleiner Eimer mit heißem Wasser. Zügig über die Kartusche schütten und mit der Hand den Flüssigkeitsstand prüfen: In den noch kalten Bereichen befindet sich das Gas; wo sich das Metall warm anfühlt, ist nur noch Luft drin.

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